In unserer rollstuhlgerechten Praxis im Zentrum von Mühlhausen bieten wir ergotherapeutische Leistungen für Patienten jeden Alters an. Das Team von erfahrenen Ergotherapeutinnen bringt lange Jahre praktischer Berufserfahrung mit und verfügt über zahlreiche Zusatzqualifikationen, um Patienten und Klienten bestmöglich zu behandeln.

Aus diesem Grund können wir Ihnen umfassende ergotherapeutische Leistungen anbieten und stellen dabei stets den Patienten, seine Bedürfnisse, Ressourcen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Mittelpunkt.

Die Ergotherapie zielt generell darauf ab, die Selbstständigkeit der Patienten wiederherzustellen und zu erhalten. Sie hilft Menschen mit orthopädischen, psychischen, motorischen, sensorischen oder kognitiven Funktionsstörungen dabei, ihre Koordination, Konzentration sowie das Körpergefühl zu verbessern und möglichen Folgeschäden vorzubeugen.Neben Angeboten für Erwachsene bieten wir auch ergotherapeutische Leistungen für Kinder an. Das wichtigste ist uns dabei immer, das Kind in seiner individuellen Lebenssituation, daher legen wir besonderen Wert auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern, Kindergärten, Schulen und dem verordnenden Arzt.

Ergotherapie ist so individuell wie die Menschen.
Aber sie hat immer das gleiche Ziel:
ein selbstbestimmtes Leben in jedem Alter.

André Longrée, Vorsitzender des DVE

Lesen Sie im Folgenden, was die bestimmten Leistungen konkret bedeuten.

Wir geben Ihnen hier eine kurze Übersicht über die in den Fachbereichen eingesetzten Behandlungsmethoden. Diese werden oft fachbereichsübergreifend eingesetzt und ergeben sich aus den gemeinsam erarbeiteten Behandlungszielen.

Neurologie

In der Neurologie behandeln wir Erkrankungen des Nervensystems.

Dazu gehören u.a. folgende Krankheitsbilder:

  • Schlaganfall
  • Morbus Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Schädel-Hirn-Verletzungen
  • Querschnittslähmungen

In diesem Bereich ist es in der Regel notwendig intensiv angelegte ergotherapeutische Behandlungen durchzuführen.

Mögliche Behandlungsmethoden in der Ergotherapie sind:

  • Training der motorischen und sensorischen Fähigkeiten wie:
    Grob- und Feinmotorik, Koordination, Sensibilität
  • Wahrnehmungstraining
  • neuropsychologisches Training / Hirnleistungstraining, z.B.:
    Handlungsplanung, Orientierung, Konzentration und Merkfähigkeit
  • Training der Selbstständigkeit im lebenspraktischen Bereich
    (Körperpflege, Mahlzeiten, An- und Auskleiden, Hilfsmittelversorgung)
  • Entwicklung und Förderung von sozio-emotionalen Kompetenzen wie: Kontaktfähigkeit, Interaktionsfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit

Pädiatrie

Wir behandeln Kinder vom Säuglings- bis ins Jugendalter, deren Entwicklung verzögert, deren Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder die von Behinderung bedroht oder betroffen sind.

Dazu gehören u.a. folgende Krankheitsbilder:

  • Störungen nach Hirnschädigungen
  • Sensorische Integrationsstörungen
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Teilleistungsstörungen
  • Schädel-Hirn-Verletzungen
  • AD(H)S
  • Verhaltensauffälligkeiten, -störungen
  • Autismus

Unsere Therapieprinzipien und Methoden:

Wir arbeiten stets mit der Motivation des Kindes. Die angebotenen Aktivitäten sollen dem Kind sinn- und freudvolles selbstständiges Handeln ermöglichen und so eine weitere Entwicklung fördern.

Psychosomatik / Psychiatrie

Wir behandeln Patienten aller Altersstufen mit psychosomatischen, neurotischen und psychotischen Störungen sowie mit Suchterkrankungen.

Dazu gehören u.a. folgende Krankheitsbilder:

  • psychosomatische Erkrankungen
  • Folgezustände onkologischer Erkrankungen
  • Depression
  • Neurosen
  • Essstörungen
  • Borderlinestörungen
  • posttraumatische Belastungsstörungen
  • Schizophrenie
  • Demenzerkrankungen
  • Morbus Alzheimer

In diesem Bereich ist es in der Regel notwendig intensiv angelegte ergotherapeutische Behandlungen durchzuführen.

Mögliche Behandlungsziele in der Ergotherapie sind:

  • Steigerung der Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit
  • Steigerung der Kreativität im Sinne von Problemlösungsverhalten und Entwicklung von Anpassungsstrategien
  • Verbesserung der eigenaktiven Tagesstruktur
  • Entwicklung, Verbesserung, Erhalt von psychischen Grundleistungsfunktionen wie:
    Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Flexibilität und Selbstständigkeit
  • Training von Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
  • Verbesserung von Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Verbesserung von sozialen, emotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit
  • Förderung und Erhalten von eigenständiger Lebensführung und Grundarbeitsfähigkeiten
  • Bewältigung von Lebenskrisen durch Wiedererlangung von Selbstvertrauen und Handlungskompetenz

Hirnleistungstraining

Ergotherapeutische Behandlung bei neuropsychologischen Störungen

Wir behandeln Patienten aller Altersstufen mit Einschränkungen der kognitiven Leistungen.

Dazu gehören u.a. folgende Krankheitsbilder:

  • Z. n. Schädelhirntrauma
  • Z. n. Schlaganfall
  • Demenz
  • psychische Erkrankungen

Nicht immer liegen alle Symptome vor oder sind auf den ersten Blick erkennbar. Deshalb wird in den ersten Therapieeinheiten eine ergotherapeutische Diagnostik durchgeführt.

Befunderhebung und Therapieplanung:

1. Auf der Grundlage der ärztlichen Verordnung wird ein Befund erhoben. Dabei werden folgende kognitive Leistungen berücksichtigt:

  • Aufmerksamkeit / Konzentration
  • Gedächtnisfunktionen
  • Denkfunktionen / Strukturierungsfertigkeiten
  • kognitives Leistungstempo
  • räumlich – konstruktive Fähigkeiten
  • Sprachfunktionen (Wortfindung / Sprachverständnis)

2. Aus dem Befund werden gemeinsam mit dem Patienten Ziele vereinbart und eine individuelle Therapieplanung erstellt.

Grundlagen des Trainings:

In der Therapie steht eine sozialkommunikative Vorgehensweise im Vordergrund, da durch die Sprache und die gemeinsame Interaktion verschiedene Hirnfunktionen aktiviert werden. Mit Hilfe der unten angeführten Mittel und Methoden werden kognitive Leistungen angeregt. Vorrangiges Ziel ist es, den Transfer der therapeutischen Inhalte in Alltagssituationen umzusetzen.

Befunderhebung und Therapieplanung:

  • funktionelle Spiele zur Förderung von Denkflexibilität, Finden von Lösungswegen, Ausdauer, Konzentration, Fokussierung
  • Strategien zur Verbesserung der Gedächtnisleistung
  • Kennenlernen und Anwenden von individuellen Strategien zur Alltagsbewältigung
  • computergestützte Verfahren (z.B. Cogpack, Freshminder, Ganzheitliches Gedächtnistraining /BvGT, Rehacom)

Orthopädie/ Traumatologie/ Rheumatologie

Die ergotherapeutischen Behandlungen in diesem Bereich umfassen das ganze Spektrum von akuten konservativen oder postoperativen Behandlungen über die Psychosomatik bis zu arbeitstherapeutischen und berufsvorbereitenden Maßnahmen sowie das funktionelle Rückentraining bei chronischen Rückenschmerzen.

Krankheitsbilder:

  • entzündliche, degenerative und systemische Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis wie Polyarthritis, Rhizarthrosen, juvenile chronische Polyarthritis
  • Verletzungen von Muskeln und Sehnen der oberen Extremitäten
  • Frakturen der oberen Extremitäten
  • CRPS Chronisch Regionales Schmerzsyndrom
  • Paresen des Plexus brachialis und der peripheren Nerven
  • Schulter-Arm-Syndrome, Impingement Syndrome
  • Arthrosen
  • Amputationen und Replantationen
  • Verbrennungen
  • Endoprothesen
  • angeborene, degenerative und akute Erkrankungen der Wirbelsäule
  • Fehlbildungen
  • chronische Schmerzzustände

Mögliche Behandlungsziele und Behandlungsmaßnahmen:

Aus der Befunderhebung und ihrer Interpretation ergibt sich ein zielgerichteter Behandlungsplan. Wir berücksichtigen Kontraindikationen und die individuelle Situation des Patienten, sein soziales Umfeld, seine beruflichen Perspektiven und seine persönlichen Wünsche und Bedürfnisse. Unser grundlegendes Ziel ist, die Selbständigkeit des Patienten in den Bereichen der persönlichen, häuslichen und beruflichen Lebensführung zu erhalten oder so gut wie möglich wiederherzustellen. Therapiemethoden hierzu sind manuelle Mobilisationstechniken, thermische Anwendungen, aktive und passive Mobilisationsübungen sowie die Anwendung spielerischer, handwerklicher und gestalterischer Techniken. Behandlungsziel ist die Verbesserung und der Erhalt der Selbständigkeit und der Alltagskompetenz z.B. auch durch Erlernen von veränderten Verhaltensweisen und Arbeitsabläufen sowie durch die Versorgung mit speziellen Hilfsmitteln und das Erlernen von Gelenkschutzmaßnahmen. Hierdurch werden z.B. bei degenerativen Erkrankungen weitere Schäden vermindert und ein schonender, schmerzarmer, kraftsparender Funktionseinsatz ermöglicht.

Des Weiteren fertigen wir nach Anordnung des Arztes individuelle Schienen zur Lagerung, zum Schutz verletzter Strukturen oder zum Training bestimmter Funktionen.

Funktions- und Fähigkeitsstörungen der Patienten

Die o.g. Erkrankungen und Verletzungen können zur Beeinträchtigung vieler körperlicher und geistig-psychischen Funktionen führen. Darunter fallen z.B.:

  • Schwächung der Muskeln und des muskulären Gleichgewichts
  • Verminderung des Bewegungsausmaßes in einem oder mehreren Gelenken
  • Sensibilitätsstörungen
  • Ödeme
  • Kontrakturen
  • gestörte Haltungs- und Bewegungsmuster
  • Schmerzsyndrome
  • verminderte Koordination
  • Fehlstellungen der Gelenke
  • gestörte Narbenbildung

Zu Beginn jeder Behandlung steht immer eine umfassende Befunderhebung. Dazu gehören verschiedene Messmethoden, Testverfahren, Beobachtungen und Gespräche, um den Patienten in seiner gesamten Situation zu erfassen und die Barrieren zu identifizieren, die seine persönliche Lebensqualität einschränken.

Handtherapie

Handtherapie in der Ergotherapie

Unsere Praxis ist spezialisiert in der Rehabilitation von Patienten mit angeborenen, traumatischen und degenerativen Erkrankungen und Verletzungen der oberen Extremität, insbesondere von Hand und Arm.

Intensive Berufserfahrung auf diesem Gebiet und ständige fachliche Qualifizierungen ermöglichen uns, ein breites Spektrum an bewährten und innovativen Behandlungstechniken anzubieten.

Einsatz der Handtherapie bei:

  • Frakturen (Knochenbrüche)
    • Finger
    • Hand
    • Ellenbogen
    • Schulter
  • Krankheitsbildern z.B.
    • CRPS (Morbus Sudeck)
    • Dupuytren-Kontraktur
    • Karpaltunnelsyndrom
    • Kubitalsyndrom
  • Periphere Nervenverletzungen
  • Verletzungen des Bandapparates
  • Einschränkung der Handfunktion bei rheumatischen und degenerativen Erkrankungen (Arthritis/Arthrose)
  • Sehnenverletzungen
  • Amputationen
  • Verbrennungen
  • Neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, Parkinson)

Unser Therapieangebot:

  • passive und aktive Mobilisation eingeschränkter Gelenke durch manuelle Techniken
  • Weichteiltechniken z.B. nach Lewit und Travell-Simon
  • Ödembehandlung
  • Narbenbehandlung
  • Desensibilisierung/Sensibilisierung
  • Spiegeltherapie
  • Thermische Anwendung (z.B. Paraffinbad, Moorbad, Kiesbad, Eisanwendung bei akuten und chronischen Zuständen mit Kaltlufttherapie bei -30°C
  • Beratung bei der Versorgung von Hilfsmitteln und Gelenkschutzschulungen
  • Reintegration in den (Arbeits-) Alltag durch Training alltagsbezogener Tätigkeiten
  • Computergestütztes Training von Kraft, Ausdauer und Sensomotorik mit dem mtd-System
  • Kinesiotaping / Lymphtaping
  • Elektrotherapie / Ultraschallbehandlung

Gangschule/ Prothesentraining

In unserem Prothesentraining lernen Sie als Betroffene, wie Sie den Alltag mit einer Prothese möglichst ohne Einschränkungen bewältigen. Dazu wird unter anderem das An- und Ausziehen der Prothese und die Pflege des Stumpfes trainiert.

In Form von Übungen, Alltagshandlungen oder Spielen trainieren wir mit Ihnen die Funktion der Prothese sowie Ihre eigene Kraft, Ausdauer und Ihr Gleichgewicht. Dazu liefern wir viele hilfreiche Tipps für den Umgang mit der Prothese.

Ziel unseres Prothesentrainings ist es, Sie im sicheren Umgang mit Ihrer Prothese zu schulen und Ihnen so zu ermöglichen, die Vorteile der Prothese praktisch zu nutzen und Ihre Mobilität und Ihre Selbstständigkeit im Alltag wiederzuerlangen.

Das Prothesentraining und die Gangschule finden bei uns als Einzelbehandlung im Hausbesuch oder in den Räumlichkeiten der Firma Jüttner Orthopädie KG statt. Der Orthopädietechniker begleitet die Rehabilitation und ist Fachmann bei technischen Fragen, Anpassungen und Optimierungen der Prothese.

Voraussetzungen für die Behandlung

Wie sieht eine ergotherapeutische Behandlung aus?

Die ergotherapeutische Behandlung erfolgt auf der Grundlage einer ärztlichen Verordnung (Rezept).
Diese beinhaltet Diagnose, ergotherapeutische Maßnahme, das angestrebte Ziel sowie Umfang und Frequenz der Behandlung. Auch erforderliche Hausbesuche werden im Rahmen der Verordnung festgelegt.

Nachdem Sie von Ihrem Arzt das Rezept für ergotherapeutische Behandlung erhalten haben, rufen Sie uns an oder besuchen Sie uns zu unseren Bürozeiten, um einen festen Behandlungstermin zu vereinbaren.

Sie haben in der Regel eine feste Ergotherapeutin als Behandlerin. In der ersten Therapieeinheit wird das Anamnesegespräch durchgeführt, das heißt es wird über Vorgeschichte des Patienten, derzeitige Situation, Begleiterkrankungen und ähnliches gesprochen, um sich ein möglichst umfassendes Bild vom Patienten zu machen.

Nach einer differenzierten ergotherapeutischen Befunderhebung werden gemeinsam mit dem Patienten und / oder dessen Angehörigen die individuellen Ziele erarbeitet, der Behandlungsplan erstellt und die entsprechenden Behandlungsmethoden und Medien ausgewählt.

Während des therapeutischen Prozesses müssen Ziele, Behandlungsplan und Behandlungsmethoden ständig dem Können des Patienten und der veränderten Situation angepasst werden. Zur Behandlung gehört auch die Versorgung mit Hilfsmitteln und Schienen. Die Ergotherapeuten wählen diese aus oder stellen sie selbst her und üben den Umgang damit ein.

Unsere Ergotherapeutinnen strukturieren eigenverantwortlich den Prozess der Behandlung. Sie geben gezielte Anleitung für den häuslichen sowie beruflichen/schulischen Alltag und unterstützen die Schritte zur Selbständigkeit.

Unabhängig von ärztlichen Verordnungen ist die Teilnahme an den von uns angebotenen Kursen:

  • progressive Muskelentspannung nach Jacobson
  • Autogenes Training und
  • Rückenschule

Diese finden auf privater Basis statt.

Selbstzahlerleistungen

Privatpatienten werden in unserer Praxis nach ärztlicher Verordnung in den Praxisräumen oder im Hausbesuch behandelt. Selbstzahler benötigen entweder eine Unbedenklichkeitsbescheinigung oder ein Privatrezept.

Anders als bei Kassenrezepten gibt es bei Privatversicherten keine Fristen bis wann die Therapie nach Ausstellung des Rezeptes begonnen werden muss.

Das Rezept verbleibt ab Beginn der Behandlung zur Abrechnung in der Patientenakte. Die Abrechnung von Privatversicherten und Selbstzahlern erfolgt nach Honorarvereinbarung und orientiert sich dabei an der Gebührenverordnung für Therapeuten (GebüTh).

Sie erhalten zu Beginn der Behandlung eine Honorarvereinbarung, die Sie zur Abklärung der Kostenübernahme durch die private Krankenkasse oder Beihilfestelle einreichen können.

Selbstzahlern wird nach der Behandlung der vereinbarte Betrag lt. Honorarvereinbarung privat in Rechnung gestellt.

Privatversicherte Patienten:

Die Rechnung kann bei der privaten Krankenversicherung zur Erstattung eingereicht werden – die Höhe der Erstattung entnehmen Sie bitte Ihrem PKV-Vertrag. Die Erstattungsansprüche der beihilfeberechtigten Patienten gegenüber den Beihilfestellen richten sich nach den jeweils gültigen Beihilfevorschriften, die bundesweit von Land zu Land differieren können. Dadurch kann es im Einzelfall zu einer nicht vollständigen Erstattung der Gebührenrechnung kommen. Sollten Sie für diese Art von Differenzen eine Zusatzversicherung abgeschlossen haben, müssten Sie die Rechnung auch dort mit angeben.

Autogenes Training

Autogenes Training ist vielen Menschen ein Begriff. In unserer heutigen Gesellschaft sind Zeitdruck, Stress und permanente Hektik immer häufiger die Ursache für psychische Erkrankungen. Schwindel, Burnout oder Depression sind Beispiele für mögliche Folgen dieser Lebensweise. Deshalb ist es umso wichtiger, sich regelmäßig eine Auszeit zu nehmen und richtig zu entspannen. Der Begriff Autogenes Training taucht in diesem Zusammenhang immer wieder auf. Doch was verbirgt sich genau dahinter?

Was ist Autogenes Training?

Autogenes Training ist eine Entspannungsmethode, die auf Autosuggestion basiert. Der Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz hat sie aus der Hypnose weiterentwickelt und 1932 erstmals in dem Buch „Das autogene Training“ veröffentlicht. Die Wirksamkeit des Autogenen Trainings wurde in vielen Studien nachgewiesen.

Wie funktioniert Autogenes Training?

Das autogene Training stellt eine Form der Selbsthypnose dar, die ein Umschalten der körperlichen und vegetativen Funktionen (wie z.B. Durchblutung, Puls, Atmung) in einen Ruhezustand zur Folge hat. Über gedankliche Konzentration und formelhaft gesprochene Sätze, gelangt der Körper zu einer tiefen Entspannung.

Autogenes Training: Vorteile und Anwendung

Autogenes Training kann durch Selbstsuggestion in Stresssituationen zu rascher Entspannung führen. Des Weiteren wird es bei Nervosität, Schlafstörungen und psychosomatischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen oder Bluthochdruck eingesetzt. Es sollte jedoch vorher von einem Arzt überprüft werden, dass keine schwerwiegende physische Ursache für die Beschwerden vorliegen.

Kopfschmerz- und Migränetherapie nach Kern

Wie der Körper Schmerzfreiheit lernt

Die Migräne ist oft gekennzeichnet durch einen anfallsartigen, pulsierenden und meist halbseitigen Kopfschmerz, der oft von zusätzlichen Symptomen, wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit oder Geräuschempfindlichkeit, begleitet wird. Bei manchen Patienten geht einem Migräneanfall eine Aura voraus, bei der häufig optische oder sensorische Wahrnehmungsstörungen auftreten. Statistisch gesehen leiden Frauen häufiger unter Migräne als Männer, wobei insbesondere Personen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren betroffen sind. Es können jedoch auch Kinder unter Migräne leiden.

Die Migränetherapie nach Bernhard Kern (staatlich anerkannter Masseur und Körpertherapeut, Freiburg), ist eine Methode bzw. Therapieansatz in der Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen. Dabei liegt die Entdeckung zu Grunde, dass sich Kopfschmerzen und Migränebeschwerden in den meisten Fällen auf der körperlichen Ebene positiv beeinflussen lassen. Migräne- und Kopfschmerzpatienten wird ein Lernprozess angeboten, der zur Schmerzfreiheit und darüber hinaus auch zu Wohlgefühl und Gesundheit anleitet.

Die Migränetherapie nach Kern besteht aus drei Elementen:

  1. die manuelle Behandlung und Bewegungstraining (Blockaden und Einschränkungen lösen)
  2. die Wahrnehmungsschulung (körperliche und emotionale Empfindungen wahrnehmen)
  3. Entspannungstraining (Anleitungen zur Selbsthilfe)

Durch die Behandlung werden Spannungszustände abgebaut, die Durchblutung angeregt, lymphatische Stauungen gelöst und Energie zum Fließen gebracht.

Die Therapie beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und einem Patientenfragebogen zu den individuellen Migränesymptomen. Als nächstes wird entsprechend der Symptombeschreibung die anatomische Struktur zugeordnet. Das geschieht durch die „Migränebilder“ (Abb.) der Patienten, genaues Zuhören und den Tastbefund. Diese Strukturen werden dann manuell und bewegungstherapeutisch informiert. Anschließend soll der Patient erinnern, welchen Griff oder welche Dosierung in der Behandlung ein angenehmes Gefühl ausgelöst hat. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Behandlung allein nicht ausreichen würde. Eine aktive Mithilfe des Patienten ist von großer Bedeutung. Daher werden Individuelle Übungen zur Selbsthilfe ausgewählt, um den therapeutischen Prozess zu unterstützen. Das Führen eines „Wohlfühl-Tagebuchs“, statt eines „Schmerz-Tagebuchs“ kann zusätzlich die Migränebehandlung enorm unterstützen.

Diese Zeichnung eines Patienten zeigt eine eingeschränkte Beweglichkeit der Kopfgelenke und der daraus resultierenden, ausstrahlenden Schmerzen.

Therapeuten, die über eine entsprechende Qualifizierung und Fortbildung verfügen, können die Migränetherapie nach Kern anbieten.

Progressive Muskelrelaxation (PMR)

Nach Edmund Jacobson

Zielsetzung

Die Progressive Muskelentspannung dient dem körperlichen und emotionalen Wohlbefinden und führt zu mehr Ruhe und Gelassenheit. Der Kurs befähigt die Teilnehmer die Progressive Muskelentspannung im privaten und beruflichen Alltag anzuwenden, sich zu entspannen und eine höhere Sensibilität gegenüber dem eigenen Körper zu entwickeln.

Zielgruppe

Erwachsene, die die Progressive Muskelentspannung als Prävention zur Stärkung ihres körperlichen und psychischen Wohlbefindens und zur Bewältigung von Belastungssituationen im Alltag nutzen wollen.

Inhalte

Der Ansatzpunkt der PMR beruht auf der Wechselbeziehung zwischen psychischer und muskulärer Spannung. Durch das Herabsetzen der Spannung der Willkürmuskulatur werden ein tiefes körperliches Ruhegefühl und eine seelische Entspannung erreicht. Hierbei werden verschiedene Muskelgruppen des Körpers jeweils einzeln für sich kurz angespannt und anschließend wieder entspannt. Es folgt eine Ruhe- und Entspannungsphase, um danach mit der Anspannung und Entspannung der nächsten Muskelgruppe fortzufahren.

Die Teilnehmer werden sensibler für Muskelspannungen im Alltag und können durch die größer werdende Bewusstheit für An- und Entspannung früher gegensteuern, die Muskelverspannungen lösen und einen Entspannungszustand erreichen.

Trigger-Punkt-Behandlung in der Schmerztherapie

Rückenprobleme, Schulter-Nacken-Schmerzen, Spannungskopfschmerz, Tennisellenbogen, um nur einige zu nennen, sind weit verbreitet. Bewegungseinschränkungen, steife und schmerzende Glieder und Muskeln sind für den Betroffenen oft unerträglich und beeinflussen den gesamten Alltag.

Häufig sind die Ursachen für den Schmerz sogenannte Trigger-Punkte (Trigger=Auslöser) im Muskel. Trigger-Punkte sind winzig kleine Verklebungen von Muskel- und Bindegewebsfasern, die sich über Jahre bilden und spontane oder auf Druck und Berührung lokale oder ausstrahlende Schmerzen auslösen bzw. vorhandene Schmerzen verstärken können.

Für eine erfolgreiche Trigger-Punkt-Behandlung ist die genaue Diagnose des Arztes sowie die Anamnese und gründliche Voruntersuchung des Therapeuten erforderlich.

Wird z.B. die richtige Entstehungsursache für den Triggerpunkt übersehen und dementsprechend nicht adäquat behandelt, wird die ursprüngliche Störung weiter bestehen und den Triggerpunkt erneut bilden, der Schmerz kommt zurück.

Ein Beispiel aus der Ergotherapie: Eine Patientin (45 Jahre) hat erhebliche Schmerzen im Schulter-Nackenbereich, immer wieder auch Spannungskopfschmerzen. Sie hat einen PC-Arbeitsplatz, ist häufigem Stress ausgesetzt und gönnt sich nur selten eine Pause. Sie isst und trinkt unregelmäßig, meistens vergisst sie es ganz. Durch Fehlhaltung und Fehlbelastung haben sich als Folge schon einige Trigger-Punkte gebildet. Diese konnten erspürt und auch behandelt werden. Dem ganzheitlichen Denken und Handeln der Ergotherapeuten folgend, muss jetzt aber vor allen Dingen nach den Ursachen geforscht werden. Der Arbeitsplatz wird angeschaut, ergonomische Gesichtspunkte sind hier zu beachten, die Lichtverhältnisse, und auch, wie und wo Pausen eingebaut werden können. Wie kann der Stress abgebaut oder reduziert werden? Entspannungstechniken z.B. progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, autogenes Training oder andere Übungen am Arbeitsplatz können erlernt und in den Alltag integriert werden. So kann auf Dauer eine Schmerzfreiheit erreicht werden.

Untersuchungen haben ergeben, dass Trigger-Punkte durch Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, bis hin zum sogenannten „Hexenschuss“, Tennis-/Golferellenbogen, Schulter-Arm-Syndrom, schmerzhafte Schultersteife, Schmerzen und Gefühlsstörungen in Unterarm und Händen, Kiefergelenksdysfunktionen, verzögerte Heilungsverläufe nach Operationen, Spannungskopfschmerzen, Fehlhaltungen, Fehl- und Überbelastungen, lange Ruhigstellung eines Gelenkes, Arthrosen, Unfällen und vor allen Dingen durch Stress entstehen.

Vor einer Trigger-Punkt- Behandlung ist die Aufklärung des Patienten unbedingt erforderlich, denn bei dieser Behandlung treten für ca. 3 Tage Irritationsschmerzen auf und es kann zu einer Bildung von Hämatomen (blaue Flecken) kommen. Diese Behandlung ist für den Patienten, der einen starken Druckschmerz aushalten muss, wie auch für den Behandler, der mit hohem Kraftaufwand mit einem Triggosan-Therapieschlüssel (entwickelt von Dr.med.Wolfgang Baumeister, München) arbeitet, anstrengend. (Mit Hilfe des Triggosan-Therapieschlüssels werden die Trigger-Punkte aufgespürt und aufgelöst.) Jedoch der häufig schnelle Behandlungserfolg wiegt den während und nach der Behandlung empfundenen Schmerz wieder auf.

Die Behandlung ist kontraindiziert bei Menschen mit akuten und massiven Verletzungen der Muskulatur, Thrombosen, Patienten die Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, Entzündungen und Infektionen in den zu behandelnden Gebieten oder auch Tumoren und instabilen Knochenverhältnisse haben.

Eine Trigger-Punkt-Behandlung wird ausgeführt von Therapeutinnen und Therapeuten mit entsprechenden Fortbildungen und Berufserfahrung.

Unfallverletzte und Berufserkrankte

DGUV Unfallversicherung

Unfallverletzten und Berufserkrankten

Die ergotherapeutische Behandlung wird auf der Grundlage einer ärztlichen Verordnung erbracht, die von einem von den Unfallversicherungsträgern hierzu bevollmächtigten Arzt (Durchgangsarzt, H-Arzt, Handchirurg nach § 37 Abs. 3 des Ärztevertrages oder behandelnder Arzt bei Berufskrankheiten) ausgestellt wurde.

Mit der Behandlung ist grundsätzlich innerhalb einer Woche nach Auftragserteilung zu beginnen. Der Auftrag wird vom Arzt schriftlich auf dem für die gesetzliche Unfallversicherung bestimmten Verordnungsblatt erteilt; es dürfen nur ärztlich verordnete Leistungen ausgeführt werden.
Die in der Verordnung enthaltenen Vorgaben, insbesondere der Beginn der Behandlung, Zeitabstände, Dosierung und Dauer, sind einzuhalten und in einer Verlaufsdokumentation festzuhalten.

(aus der V e r e i n b a r u n g zwischen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV), Berlin, dem Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV-SpV), Kassel und dem Deutschen Verband der Ergotherapeuten e.V.,Karlsbad)

Eine adäquate Versorgung und Rehabilitation ist nur durch eine gute Abstimmung zwischen allen beteiligten Parteien rund um den Patienten möglich.

Das Prothesentraining und die Gehschule finden bei uns als Einzelbehandlung im Hausbesuch oder im Laufgang der Jüttner Orthopädie KG statt.
Ein Orthopädietechniker begleitet die Rehabilitation und ist Fachmann bei technischen Fragen, Anpassungen und Optimierungen der Prothese.  So arbeiten wir Hand in Hand und können sicherstellen, Sie optimal in Sachen Hilfsmittelversorgung, Rehabilitation und Therapie zu unterstützen.

Weitere Informationen zum prothetischen Kompetenzzentrum der Jüttner Orthopädie KG finden Sie unter: https://www.juettner.de/prothesen

Gerne beraten wir Sie persönlich zu unseren ergotherapeutischen Leistungen in Mühlhausen.

Anmelde- und Telefonzeiten:

Mo – Fr: 8.30 – 13.30 Uhr

Mo, Mi, Fr:
8.30 – 16.00 Uhr

Rufen Sie uns an!
Schreiben Sie uns!